A.S. Adnot et Sennedot, Paris
Überschrift eines Prospektblattes: „Une bonne carte pour votre collection ferroviaire en „tin-plate“ écartement „0“.“
Firmengeschichte AS (Adnot & Sennedot):
Ein Rückblick auf eine französische Firmengeschichte, in der mit viel Einfühlungsvermögen und Liebe zum Detail Eisenbahngeschichte in der Spur O und auch in HO geschrieben wurde.
Anfang der 80er Jahre unternahmen die Verantwortlichen der Firma l’Emboutissage, die zu dieser Zeit Zulieferer für die Automobilindustrie war, den Versuch Blecheisenbahnen nach alten Vorbildern neu herzustellen. Dieses gewagte Unterfangen war zwei Herren zu verdanken, nämlich den Herren Adnot und Sennedot, aus deren Initialen auch der Firmenname AS hergeleitet ist.
Sie leiteten seit 1962 die Geschicke der Firma l’Emboutissage und waren voller Tatendrang und neuer Ideen. Werkstätten, Maschinen und Arbeiterschaft waren vorhanden, und so wurde aus gebogenem und gestanztem Blech, versehen mit bunten Lithographien, anfangs einfache, später aufwendigere und modellmässigere Wagen und Lokomotiven hergestellt. Schnell wuchs die Zahl der angebotenen Teile. Es erwies sich als grosser Vorteil, dass ein einheitlicher Baumassstab beibehalten wurde. So ist das Kombinieren verschiedener Fahrzeuge problemlos möglich, was man nicht von Firmen wie JEP und HORNBY, oder schon gar nicht, von LR behaupten konnte. Man sollte aber auch bedenken, dass diese drei Firmen ihre Produktionspalette auf Kinder abgestimmt hatten, wogegen AS gezielt den erwachsenen ”Spieler“ und Sammler ansprechen wollte.
Die Modelleisenbahner bekundeten zu dieser Zeit aber immer grösseres Interesse für die immer mehr produzierte Spur HO, die durch ihre grossen Marktanteile alle anderen Spurweiten mehr und mehr verdrängte, was letztlich auch das Ende der Spur O bedeutete. Was auch nicht gerade den Absatz der Firma AS förderte, war das unregelmässige Erscheinen von Neuheiten, die dann oft auch nur für kurze Zeit erhältlich waren. Einzelne Wagenserien wurden nur in ganz kleinen Auflagen hergestellt; ca. 100 Stück und sind heute begehrte Sammlerstücke.
Es wurden auch Ersatzteile für die Modelle der französischen Firmen JEP, HORNBY und andere Hersteller gefertigt, was für den Sammler sehr interessant, und für den Bastler die reinste Fundgrube war. Angeboten wurden Radsätze, Drehgestelle, Schleifer und Dachstromabnehmer (Pantographen), ebenso ein Gleisprogramm mit Messingvollprofilschienen und Kunststoffschwellen Lieferbar waren aber nur gerade und gebogene Gleise. Weichen wurden nie hergestellt.
Zusammenfassend kann man die Behauptung aufstellen, dass in der kurzen Produktionszeit der Firma AS, nur ca. 10 Jahre, die hergestellten Wagen und Lokomotiven einem Vergleich mit den Produkten aus Montreuil (JEP) und Bobigny (HORNBY) durchaus standhalten können. AS hat sich vom europäischen Markt im Jahre 1990 nicht als unbekannte Firma verabschiedet.
Quelle: Auszug aus einem Vortrag von Edmond Hemmer am Tinplateforum 2006
Letzte Aktualisierung: 20.09.2014