TinPlate Forum 2019 Programm
TinPlate Forum 2019 - Abstracts
- Schuhmann-Personenwagen mit Inneneinrichtung
Autor: Dieter Beckh
Es ist ungewöhnlich, daß ein kleiner mittelständischer Hersteller wie die 1905 gegründete Nürnberger Firma Adolf Schuhmann seine Wagen auch mit Inneneinrichtungen anbot. Personenwagen und Speisewagen mit Einrichtung gehörten zu einer als "Expreßzug" bezeichneten hochwertigen Uhrwerkbahn, die von 1928 - 1938 im Sortiment war. Diese Wagen gibt es in zwei Ausführungen, die sich durch Fenstereinteilung und Lithographie unterscheiden; die Einrichtungen sind die gleichen.
Die Einrichtungen samt den Figuren bestehen vollständig aus Blech. Der Personenwagen hat zwei Sitzreihen mit 6 Figuren und eine detailliert lithographierte Toilette mit Toilettenschüssel und Waschbecken als eigene Blechteile. Im Speisewagen sitzt ein Paar am Tisch und wartet auf das Menü. Eine Augenweide ist die Küche, auch sie detailliert lithographiert und mit einem Kohleherd als ergänzendem Blechteil. Der Autor hat die Wagen demontiert und konnte so die Einrichtungen in allen Einzelheiten fotografieren.
Abschließend wird der seltene "Englische Bahnhof" von Schuhmann vorgestellt, bei dem die Figuren ebenfalls Verwendung fanden.
- Cabo-Schilder und Hinweistafeln im Verkehrs und Bahnwesen (1).
Vorbilder & TinPlate Version
Zubehör gehört schon seit den Anfängen der Modellhaften Darstellung der Eisenbahn zum Fundus der Hersteller. Und wir sollten nicht vergessen: Die TinPlate Bahn unserer Großväter war die Modellbahn Ihrer Zeit.(2)
Anhand von Bildern soll versucht werden darzustellen, ob die Modellhafte Wiedergabe dem Original entspricht und der versuch über den Vergleich mit dem Original eventuell einen ungefähren Produktionszeitraum festlegen zu können.
(1) Alle Verkehrszeichen und Hinweistafeln die Kfz und Fußgänger betreffen könnten aber keine Bahnsignale.
(2) Hanns Günther , Wir spielen Eisenbahn , 1928 Franckh´sche Verlagshandlung Stuttgart
- Es geht um Zehntelpfennige
Autor: Dieter Beckh
In den Jahren des Wirtschaftswunders war die Nachfrage nach Spielzeug groß, die Fabrikanten konnten ihre Preisvorstellungen weitgehend durchsetzen. Dies änderte sich ab Ende der 1950er Jahre. Im Vertrieb gewannen die Kauf- Versandhäuser große Bedeutung. Sie nahmen zwar große Mengen ab, führten aber harte Preisverhandlungen.
Die Fabrikanten reagierten, in dem sie zum einen Artikel, deren Kosten die erzielbaren Preise überstiegen, aus den Sortimenten nahmen. Zum anderen suchten sie nach Möglichkeiten, Artikel kostengünstiger herzustellen, ohne das äußere Erscheinungsbild wesentlich zu ändern und ohne den Spielwert einzuschränken. Es ging zwar pro Stück "nur" um Zehntel-Pfennige, doch auch die Zehntel-Pfennige summierten sich.
Der Beitrag zeigt an insgesamt 9 Beispielen den "Kampf um Zehntel-Pfennige": Bahnhof von Wimmer; Kesselwagen von Beckh und Keim; Packwagen von Bub mit ursprünglich zu öffnenden, später nur lithographierten Schiebetüren; weitere Wagen von Bub und Wimmer, Weichen von Beckh mit und ohne Laternenpfeil; ein Sattelzug von Wimmer.