Märklin


Die wohl bekannteste Spielzeugfabrik der Welt nahm 1859 in Göppingen/Württemberg die Produktion von Blechgeschirr für Puppenstuben auf. Nachdem ihr Gründer, Theodor Friedrich Wilhelm M., 1866 gestorben war, führte seine Frau Karoline das kleine Geschäft weiter und übergab es 1880 an ihre Söhne. 1891 stellte M. auf der Leipziger Messe die erste Uhrwerkbahn der Welt mit variablem Steckgleissystem vor, die für den Modellbahngedanken bahnbrechend war, obwohl die Idee dazu wahrscheinlich von der kurz vorher übernommenen Fa. > Lutz stammte. Die jetzt einsetzende stürmische Expansion machte die Aufnahme eines Teilhabers erforderlich, und ab 1892 wurde als Gebr. M. & Cie firmiert (Firmenzeichen: G.M. & Cie). Das Produktionsprogramm der Jahrhundertwende umfasste neben Eisenbahnen auch > Dampfmaschinen, >Schiffe, > Autos, > Bewegungsspielzeuge und Puppenstubenzubehör, im Ersten Weltkrieg entstand dann der berühmte > Metallbaukasten durch Übernahme des beschlagnahmten > Meccano Patents. Um 1916 musste die Spielwarenherstellung zugunsten der Rüstungsproduktion eingestellt werden, Lagerbestände konnten jedoch ein kleines Angebot gewährleisten. Zwischen den Kriegen etablierte sich M. als der führende deutsche Hersteller von Eisenbahnen in den > Spurweiten 0 und 1. 1935 wurde die Spur 00 (heute H0) ins Sortiment aufgenommen und zügig ausgebaut. 1937 lief die Spur I Bahn aus. Nach dem Krieg lag das Gewicht deutlich bei den H0 Eisenbahnen, auch die Spur 0 wurde schließlich 1954 gestrichen. Neu waren ab Mitte der dreißiger Jahre Spritzguss Autos nach deutschen Vorbildern. 1972 wurde die Minispur Z (Maßstab 1:220) auf den Markt gebracht, nachdem man bereits 1969 ein neues Spur-1 Programrn aufgenommen hatte. M. übernahm 1997 auch > Trix und zählt trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach wie vor zu den großen Namen in der Branche, dessen alte Stücke unter Sammlern höchstes Interesse genießen.

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